Discussion:
Abschirmung für Stromkabel
(zu alt für eine Antwort)
Thomas Wildgruber
2007-07-21 09:25:24 UTC
Permalink
Hi Group,

wir müssen in einem, ansonsten für Datenleitungen (Cat 5e) reservierten,
Kabelkanal zusätzlich ein Stromkabel (230V) verlegen. Das Stromkabel wird
für ca. 8 Mtr paralell zu den Datenleitungen liegen und ca 10x die
Datenleitungen kreuzen.

Gibt es Stromkabel, welche besonders geschrirmt sind oder vielleicht
irgendwelche speziellen Schläuche in die man die Stromkabel einzieht, um
Störungen auf den Datenleitungen zu verhindern oder zu minimieren?

Bye Tom
--
Francesco Totti
(auf die Frage eines Journalisten, was er als echter Römer von dem Motto
"Carpe diem" halte) "Was soll der Scheiß, ich kann kein Englisch."
Ralph Aichinger
2007-07-21 09:48:06 UTC
Permalink
Post by Thomas Wildgruber
Gibt es Stromkabel, welche besonders geschrirmt sind oder vielleicht
irgendwelche speziellen Schläuche in die man die Stromkabel einzieht, um
Störungen auf den Datenleitungen zu verhindern oder zu minimieren?
Bezüglich der rechtlichen Bestimmungen ist das natürlich ganz was
anderes, aber in der Praxis würde ich störungen, zumindest was
normales Ethernet betrifft einfach vergessen. Wenn du nicht
grade ein Kleinkraftwerk an den Leitungen hängen hast, wird
da einfach nichts merkbar sein.

Ansonsten gibt es so Kupferschirmgeflecht bei RS-Components oder
anderen Bezugsquellen (besonders teuer für "Elektrosensible"
und "HIFI-Fundamentalisten" im jeweils einschlägigen Esoterikhandel).

/ralph
--
Rettet die Wale und stürzt das System, und trennt euren Müll,
denn viel Mist ist nicht schön!"
Gustav, "Rettet die Wale"
Thomas Wildgruber
2007-07-21 10:28:55 UTC
Permalink
Post by Ralph Aichinger
Bezüglich der rechtlichen Bestimmungen ist das natürlich ganz was
anderes, aber in der Praxis würde ich störungen, zumindest was
normales Ethernet betrifft einfach vergessen. Wenn du nicht
grade ein Kleinkraftwerk an den Leitungen hängen hast, wird
da einfach nichts merkbar sein.
Kritisch sind AFAIK wirklich nur Kraftleitungen aber ich möchte das Risiko
einfach soweit wie möglich minimieren, zumal es jetzt bei der Verlegung
noch möglich ist. Bei TCP Verbindungen werden Störungen sicherlich nicht
gravierend ins Gewicht fallen aber bei UDP basierten Streaming Protokollen
(z.B. VoIP), wird jede Störung direkt beim User ankommen, was
sinnvollerweise zu vermeiden wäre.
Post by Ralph Aichinger
Ansonsten gibt es so Kupferschirmgeflecht bei RS-Components oder
anderen Bezugsquellen (besonders teuer für "Elektrosensible"
und "HIFI-Fundamentalisten" im jeweils einschlägigen Esoterikhandel).
Okay, Kabel mit Kupferschirmgeflecht scheinen ihren Preis zu haben,
zumindest für die HiFi /Fundamentalisten/. Mal schauen, was ein normaler
Elektriker dazu sagt.

Thx Tom
--
"Manches Gewissen ist nur rein, weil es nie benutzt wurde" (Robert Lembke)
Ralph Aichinger
2007-07-21 11:00:55 UTC
Permalink
Post by Thomas Wildgruber
Kritisch sind AFAIK wirklich nur Kraftleitungen aber ich möchte das Risiko
einfach soweit wie möglich minimieren, zumal es jetzt bei der Verlegung
noch möglich ist. Bei TCP Verbindungen werden Störungen sicherlich nicht
gravierend ins Gewicht fallen aber bei UDP basierten Streaming Protokollen
(z.B. VoIP), wird jede Störung direkt beim User ankommen, was
sinnvollerweise zu vermeiden wäre.
In der Theorie vielleicht, in der Praxis hab ich noch nie was
anderes (z.B. bei kaputten Kabeln) als eine deutliche Störung aller
Dienste quer durch den Gemüsegarten mit deutlichem Packet loss
oder eben eine völlig transparente Verbindung erlebt. Ich glaub
nicht, daß das bei Brummeinstreuungen viel anders ist. Und wenn,
dann würd ich eher schauen, daß die Ethernetkabel ordentlich
geschirmt sind, das ist sicher deutlich einfacher zu bewerkstelligen.

/ralph -- ich verwend oft auch ungeschirmte Kabel und hab noch *nie*
irgend ein Problem mit Einstreuungen gehabt.
Post by Thomas Wildgruber
Post by Ralph Aichinger
Ansonsten gibt es so Kupferschirmgeflecht bei RS-Components oder
anderen Bezugsquellen (besonders teuer für "Elektrosensible"
und "HIFI-Fundamentalisten" im jeweils einschlägigen Esoterikhandel).
Okay, Kabel mit Kupferschirmgeflecht scheinen ihren Preis zu haben,
zumindest für die HiFi /Fundamentalisten/. Mal schauen, was ein normaler
Elektriker dazu sagt.
Thx Tom
--
"Manches Gewissen ist nur rein, weil es nie benutzt wurde" (Robert Lembke)
--
Rettet die Wale und stürzt das System, und trennt euren Müll,
denn viel Mist ist nicht schön!"
Gustav, "Rettet die Wale"
Thomas Wildgruber
2007-07-21 11:41:36 UTC
Permalink
[...] Und wenn,
dann würd ich eher schauen, daß die Ethernetkabel ordentlich
geschirmt sind, das ist sicher deutlich einfacher zu bewerkstelligen.
Jetzt nicht mehr ;-) Wir haben schon 6 von 8km Cat 5e verlegt und davon 75%
bereits in den Dosen aufgelegt. Wir haben lange über Cat 7 nachgedacht,
sind dann aber auf Grund der vielen Ecken davon abgekommen. Jetzt aber
kommt der Elektriker an und möchte noch Strom in die Bodentanks der
Grossraumbüros verlegen. Wir haben das von Anfang an vorgeschlagen aber
durch das übliche Kometenzgerangel zwischen Netzwerktechniker und
Elektriker (zumindest ist das bei uns so) wurde das bei der Planung
abgelehnt. Heute wird nach dem Motto agiert "Was interessiert mich mein
Geschwätz von gestern..."
/ralph -- ich verwend oft auch ungeschirmte Kabel und hab noch *nie*
irgend ein Problem mit Einstreuungen gehabt.
Danke für deine Einschätzung.

Bye Tom
--
"Manches Gewissen ist nur rein, weil es nie benutzt wurde" (Robert Lembke)
Hergen Lehmann
2007-07-21 10:01:30 UTC
Permalink
Post by Thomas Wildgruber
Gibt es Stromkabel, welche besonders geschrirmt sind oder vielleicht
irgendwelche speziellen Schläuche in die man die Stromkabel einzieht, um
Störungen auf den Datenleitungen zu verhindern oder zu minimieren?
Störungen sind so oder so unwahrscheinlich, auch ohne spezielle
Schirmung. Twisted Pair-Verbindungen sind in der Hinsicht ziemlich
robust.

Die gemeinsame Verlegung von Daten- und Stromleitungen in einem
Kabelkanal ohne Trennsteg ist aber nach VDE unzulässig !

Hergen
Daniel Krebs
2007-07-21 14:04:57 UTC
Permalink
Post by Hergen Lehmann
Störungen sind so oder so unwahrscheinlich, auch ohne spezielle
Schirmung. Twisted Pair-Verbindungen sind in der Hinsicht ziemlich
robust.
Entspricht meinen Erfahrungen. Aber ich hatte auch schon Kandidaten, die
das Stromkabel um ein Cat.5 Kabel gewickelt hatten.
Da sind dann tatsächlich häßliche Effekte zu beobachten, AKA der Drucker
druckt nicht :-\
Daniel
--
Post by Hergen Lehmann
Die Glatt ist ausserdem ein Flüsschen im Kanton Zürich.
Jetzt wissen wir endlich,
wo immer all das Glatteis herkommt.
Volker Gringmuth
Christian Kirsch
2007-07-23 06:49:16 UTC
Permalink
Post by Daniel Krebs
Entspricht meinen Erfahrungen. Aber ich hatte auch schon Kandidaten, die
das Stromkabel um ein Cat.5 Kabel gewickelt hatten.
Da sind dann tatsächlich häßliche Effekte zu beobachten, AKA der Drucker
druckt nicht :-\
Daniel
Wackel mal am Kabel :-)

SCNR

Chris
Daniel Krebs
2007-07-23 16:45:48 UTC
Permalink
Post by Christian Kirsch
Wackel mal am Kabel :-
Harrharr ;-)
Daniel
--
Post by Christian Kirsch
Die Glatt ist ausserdem ein Flüsschen im Kanton Zürich.
Jetzt wissen wir endlich,
wo immer all das Glatteis herkommt.
Volker Gringmuth
Andreas Zemke
2007-07-21 11:39:01 UTC
Permalink
Thomas Wildgruber schrieb:
...
Post by Thomas Wildgruber
Gibt es Stromkabel, welche besonders geschrirmt sind oder vielleicht
irgendwelche speziellen Schläuche in die man die Stromkabel einzieht, um
Störungen auf den Datenleitungen zu verhindern oder zu minimieren?
Schau Dich mal nach NYM(ST) um.
In meiner Lehrfirma wurde damit Bio-Installation betrieben.

-andreas
Christian Kirsch
2007-07-23 06:50:34 UTC
Permalink
Post by Andreas Zemke
Schau Dich mal nach NYM(ST) um.
In meiner Lehrfirma wurde damit Bio-Installation betrieben.
Sorry, wenn ich mit Unwissenheit glänzen muß: Wofür steht die
Bezeichnung (ST) und was zur Hölle sind Bio-Installationen? NYM-Kabel
mit Holzkern, anstelle von Kupfer??? ;-)

Gruß Chris
Hergen Lehmann
2007-07-23 08:01:40 UTC
Permalink
Post by Christian Kirsch
Post by Andreas Zemke
Schau Dich mal nach NYM(ST) um.
In meiner Lehrfirma wurde damit Bio-Installation betrieben.
Sorry, wenn ich mit Unwissenheit glänzen muß: Wofür steht die
Bezeichnung (ST)
Statischer Schirm.
Post by Christian Kirsch
und was zur Hölle sind Bio-Installationen?
Das ist teurer Voodoo für die Freaks, die ihrer Freundin stundenlang
am Handy von bitterbösen Strahlungen aus der Wand berichten.

Hergen
Paul Muster
2007-07-23 10:54:46 UTC
Permalink
Post by Hergen Lehmann
Post by Christian Kirsch
und was zur Hölle sind Bio-Installationen?
Das ist teurer Voodoo für die Freaks, die ihrer Freundin stundenlang
am Handy von bitterbösen Strahlungen aus der Wand berichten.
s/die Freaks, die ihrer Freundin/entnervte Männer, deren
Frauen\/Freundinnen/


*SCNR* & mfG Paul
Andreas Zemke
2007-07-24 18:13:48 UTC
Permalink
Post by Christian Kirsch
Sorry, wenn ich mit Unwissenheit glänzen muß: Wofür steht die
Bezeichnung (ST) und was zur Hölle sind Bio-Installationen? NYM-Kabel
mit Holzkern, anstelle von Kupfer??? ;-)
ST geschirmt.

Bio-Installation Abschirmung der Felder mit geschirmter Leitung,
leitfähig beschichteten Schalterdosen mit PE-Anschluss, Netzfreischalter,...

In meinen Augen oft eine Methode, den Leuten Geld aus der Tasche zu ziehen.

-andreas
Helmut Hullen
2007-07-24 18:33:00 UTC
Permalink
Hallo, Andreas,
Post by Andreas Zemke
Bio-Installation Abschirmung der Felder mit geschirmter Leitung,
leitfähig beschichteten Schalterdosen mit PE-Anschluss,
Netzfreischalter,...
In meinen Augen oft eine Methode, den Leuten Geld aus der Tasche zu ziehen.
Wenn's schee macht ...
Ein Amulett ist sicherlich billiger, oder eine Voodoo-Puppe. Sieht aber
nicht so wissenschaftlich aus.

Viele Gruesse!
Helmut
Christian Kirsch
2007-07-25 06:07:16 UTC
Permalink
Post by Helmut Hullen
Wenn's schee macht ...
Ein Amulett ist sicherlich billiger, oder eine Voodoo-Puppe. Sieht aber
nicht so wissenschaftlich aus.
Bio-Installation klingt doch auch viel besser als Bio-Voodoo-Puppe :-)

Gruß Chris

Stefan Gschwind
2007-07-21 12:19:33 UTC
Permalink
On Sat, 21 Jul 2007 11:25:24 +0200, Thomas Wildgruber
Post by Thomas Wildgruber
Hi Group,
wir müssen in einem, ansonsten für Datenleitungen (Cat 5e) reservierten,
Kabelkanal zusätzlich ein Stromkabel (230V) verlegen. Das Stromkabel wird
für ca. 8 Mtr paralell zu den Datenleitungen liegen und ca 10x die
Datenleitungen kreuzen.
Aus der Erfahrung heraus würde ich sagen, du machst dir vergeblich
Sorgen ;-) In der Praxis muss ich hin und wieder mal mit nur einem
Auge hinschauen was ich mache wenn (mal wieder) der nötige Platz
fehlt.

Oder du gehst das Problem von der falschen Seite an. Nicht die
Stromleitung muss man abschirmen das keine "böse Strahlung austritt".
Sondern die Netzwerkkabel sollten über eine Abschirmung verfügen das
keine "böse Strahlung eintretten" kann. Den abgeschirmte Netzwerkkabel
sind wohl handeslüblicher als abgeschirmte Stromkabel. Auch wenn es
letzteres ebenso gibt. Aber ein abgeschirmtes Netzwerkkabel schützt
nicht nur vor der einten ach so bösen Stromleitung.


hth Stefan
Gerrit Heitsch
2007-07-21 12:25:57 UTC
Permalink
Post by Stefan Gschwind
Oder du gehst das Problem von der falschen Seite an. Nicht die
Stromleitung muss man abschirmen das keine "böse Strahlung austritt".
Sondern die Netzwerkkabel sollten über eine Abschirmung verfügen das
keine "böse Strahlung eintretten" kann.
Das ist der Job der Verdrillung der Paare in so einem Kabel.
Eine Schirmung ist dafuer nicht noetig. Wichtig ist aber
die Isolierung so das im Falle einer Beschaedigung des
Stromkabels nicht ploetzlich 230V auf dem Netzwerkanschluss
liegen. Daher auch die Vorschrift mit dem Trennsteg.

Geschirmte Stromkabel gibts von Lapp Kabel unter dem Namen
'Ölflex' (http://www.lappkabel.de/)

Gerrit
Willi Marquart
2007-07-21 13:52:51 UTC
Permalink
Post by Gerrit Heitsch
Das ist der Job der Verdrillung der Paare in so einem Kabel.
Eine Schirmung ist dafuer nicht noetig. Wichtig ist aber
die Isolierung so das im Falle einer Beschaedigung des
Stromkabels nicht ploetzlich 230V auf dem Netzwerkanschluss
liegen. Daher auch die Vorschrift mit dem Trennsteg.
Wenn ich die Seite 20 der aktuellen EN 50174-2:2000 (VDE 0800 Teil
174-2) richtig verstehe, ist im Bereich der Tertiärverkabelung bei
Längen unter 35 m kein Trennsteg erforderlich, wenn das Datenkabel
geschirmt ist.

Gruß Willi
Stefan Wagner
2007-07-22 10:06:17 UTC
Permalink
Post by Willi Marquart
Wenn ich die Seite 20 der aktuellen EN 50174-2:2000 (VDE 0800 Teil
174-2) richtig verstehe, ist im Bereich der Tertiärverkabelung bei
Längen unter 35 m kein Trennsteg erforderlich, wenn das Datenkabel
geschirmt ist.
Im VDE-Normenregiste finde ich nur DIN EN 50174-2 / VDE 0800-174-2 mit
Ausgabedatum 2001-09. Vornormen finde ich nicht.

Könntest du die betreffende Stelle mal zitieren? Mich würde schon
interessieren, warum bei kurzen Strecken plötzlich keine Trennung (die
m.A. primär der elektrischen Sicherheit dienen soll) mehr als notwendig
gesehen wird.

Gruß

Stefan
Willi Marquart
2007-07-22 11:36:50 UTC
Permalink
Post by Stefan Wagner
Im VDE-Normenregiste finde ich nur DIN EN 50174-2 / VDE 0800-174-2 mit
Ausgabedatum 2001-09. Vornormen finde ich nicht.
Genau das ist sie. Die EN 50174-2 wurde am 2000-08-01 angenommen, bei
VDE aber erst im September 2001 veröffentlicht.
Post by Stefan Wagner
Könntest du die betreffende Stelle mal zitieren? Mich würde schon
interessieren, warum bei kurzen Strecken plötzlich keine Trennung (die
m.A. primär der elektrischen Sicherheit dienen soll) mehr als notwendig
gesehen wird.
Aber gerne:
------------------------ cut -----------------------------------------
Für die Tertiärverkabelung gilt Folgendes (siehe Bild 5):

- Ist die Länge der Tertiärverkabelung kleiner als 35 m, wird im Falle
von geschirmter Verkabelung kein Trennabstand benötigt;
- bei Längen größer als 35 m gelten die Trennabstände über die gesamte
Länge mit Ausnahme der letzten 15 m, die mit dem
informationstechnischen Anschluss verbunden sind.


Wird die Verkabelung in einer elektromagnetischen Umgebung
installiert, in der die Störaussendungs- und
Störfestigkeitsanforderungen die in den Normen der Reihen EN 50081 und
EN 50082 festgelegten Pegel überschreiten, werden die in Tabelle 1
angegebenen Trennabstände zwischen den Endpunkten angewandt. Die
Abstände sind in Abhängigkeit von der tatsächlichen
elektromagnetischen Umgebung ggf. zu erhöhen.
In der Primär- und Sekundärverkabelung müssen die Trennabstände nach
Tabelle 1 zwischen den Endpunkten der Verkabelung angewandt werden.
-----------------------------------------------------------------
Tabelle 1 - Trennung von informationstechnischen Kabeln und
Stromversorgungsleitungen
--------------------------------------------------------------------
Art der Installation ohne Trennsteg Trennsteg Trennsteg
oder aus Aluminium aus Stahl
nichtmetallener
Trennsteg 1)
--------------------------------------------------------------------
Ungeschirmte 200 mm 100 mm 50 mm
Stromversorgungsleitungen
und ungeschirmte
informationstechnische
Kabel
---------------------------------------------------------------------
Ungeschirmte 50 mm 20 mm 5 mm
Stromversorgungsleitungen
und geschirmte
informationstechnische
Kabel 2)
---------------------------------------------------------------------
Geschirmte 30 mm 10 mm 2 mm
Stromversorgungsleitungen
und ungeschirmte
informationstechnische Kabel
---------------------------------------------------------------------
Geschirmte 0 mm 0 mm 0 mm
Stromversorgungsleitungen
und geschirmte
informationstechnische
Kabel 2)
---------------------------------------------------------------------
1) Es wird angenommen, dass im Falle metallener Trennstege die
Dimensionierung des Kabelführungssystems eine dem Werkstoff des
Trennsteges entsprechende Schirmdämpfung erreicht.
2) Die geschirmten informationstechnischen Kabel müssen den Normen der
Reihe EN 50288 entsprechen.
----------------------- cut -----------------------------------------

Gruß Willi
Stefan Wagner
2007-07-22 13:23:32 UTC
Permalink
Post by Willi Marquart
- Ist die Länge der Tertiärverkabelung kleiner als 35 m, wird im Falle
von geschirmter Verkabelung kein Trennabstand benötigt;
- bei Längen größer als 35 m gelten die Trennabstände über die gesamte
Länge mit Ausnahme der letzten 15 m, die mit dem
informationstechnischen Anschluss verbunden sind.
Jetzt ist es klar.

Du musst Berührungsschutz und Schutz vor Einkoppelung unterscheiden.

Der von dir beschriebene Trennabstand beschreibt Maßnahmen, um eine
Einkopplung im regulären Betriebszustand zu begrenzen.

Gerrit sprach von der ausreichende Isolationstrennung der Strom- und
Datenleitungen, für die bei gemeinsamer Verlegung im Kabelkanal
üblicherweise ein Trennsteg verwendet wird. Diesen Trennsteg (z.B. PVC
1,5 mm stark) braucht man natürlich auf der gesamten Strecke, auf der
230V und Datenleitung nebeneinander liegen, also auch auf den letzten
15 m.

Gruß

Stefan
Willi Marquart
2007-07-22 14:25:29 UTC
Permalink
Post by Stefan Wagner
Der von dir beschriebene Trennabstand beschreibt Maßnahmen, um eine
Einkopplung im regulären Betriebszustand zu begrenzen.
Gerrit sprach von der ausreichende Isolationstrennung der Strom- und
Datenleitungen, für die bei gemeinsamer Verlegung im Kabelkanal
üblicherweise ein Trennsteg verwendet wird. Diesen Trennsteg (z.B. PVC
1,5 mm stark) braucht man natürlich auf der gesamten Strecke, auf der
230V und Datenleitung nebeneinander liegen, also auch auf den letzten
15 m.
Dann nenn mir bitte die VDE-Vorschrift, die das fordert. Es macht doch
keinen Sinn, wenn in der 0800 steht, "man darf Niederspannungs- und
Datenleitungen ohne Trennsteg unter gewissen Voraussetzungen
nebeneinanderlegen", wenn irgend eine 0100 das grundsätzlich
verbietet.

Gruß Willi
Thomas Richter
2007-07-22 18:30:39 UTC
Permalink
Post by Willi Marquart
Dann nenn mir bitte die VDE-Vorschrift, die das fordert. Es macht doch
keinen Sinn, wenn in der 0800 steht, "man darf Niederspannungs- und
Datenleitungen ohne Trennsteg unter gewissen Voraussetzungen
nebeneinanderlegen", wenn irgend eine 0100 das grundsätzlich
verbietet.
Ich kann dir die genaue Stelle auch nicht nennen aber nach VDE muessen
Netz und Kleinspannung halt sicher getrennt sein. Das geht durch 1 cm
Abstand oder durch einen Trennsteg. Eine weitere praktikable Lösung
ist es ein Leerrohr in den Kanal zu legen falls man dort keinen
Trennsteg mehr montieren kann.
Das mit den mehrdeutigen Aussagen in der VDE bezieht sich immer auf
einem bestimmten Bereich. Man müßte die gesamte Vorschrift von Forne
lesen.
Es gibt beispielsweise getrennte Vorschriften für begehbare und nicht
begehbare Springbrunnen. Deren Inhalt war in der Meisterprüfung sehr
gefragt. Obwohl ich davon ausgehe das 99% der Absolventen nie eine
Elektroinstallation in einem Springbrunnen ausführen werden.

mfg Thomas Richter
Holger Petersen
2007-07-23 06:47:57 UTC
Permalink
Post by Thomas Richter
Post by Willi Marquart
Dann nenn mir bitte die VDE-Vorschrift, die das fordert. Es macht doch
keinen Sinn, wenn in der 0800 steht, "man darf Niederspannungs- und
Datenleitungen ohne Trennsteg unter gewissen Voraussetzungen
nebeneinanderlegen", wenn irgend eine 0100 das grunds=E4tzlich
verbietet.
Ich kann dir die genaue Stelle auch nicht nennen aber nach VDE muessen
Netz und Kleinspannung halt sicher getrennt sein.
<advocatus diaboli>

WENN ich die Beiträge zu diesem Thema sinn-entnehmend lese,
DANN scheint es mir so zu sein, dass die VDE-Normen eine
UN-sichere Isolierung der 2x0-Volt-Kabel ausdrücklich
ZU-lassen?

Das kann doch eigentlich nicht sein, oder?

- ENTWEDER die Isoierung der Kabel ist gut genug, um -auch auf Dauer-
gegen Berührung durch Handwerke und andere (Daten-) Leitungen
beständig zu sein
- ODER ja was nun?

SCNR, Holger


PS: Wie ist das dennin anderen Ländern (Europa, USA) geregelt?
Stefan Gschwind
2007-07-23 21:01:28 UTC
Permalink
On Mon, 23 Jul 2007 06:47:57 +0000 (UTC), Holger Petersen
Post by Holger Petersen
Das kann doch eigentlich nicht sein, oder?
- ENTWEDER die Isoierung der Kabel ist gut genug, um -auch auf Dauer-
gegen Berührung durch Handwerke und andere (Daten-) Leitungen
beständig zu sein
- ODER ja was nun?
Mit der Isolation von Stromleitern ist es wie mit einem Seil an dem
die Kabine eines Fahrstuhls hängt.
Die Isolation wie das Seil beim Fahrstuhl wird um den Faktor X höher
ausgelegt als es im Normalbetrieb belastet wird.
Weill nun aber die Isolation einer Netzwerkleitung viel dünner ist als
einer Stromleitung. Kann erstere im Fehlerfalle einer Stromleitung
eher durchshlagen werden.
Post by Holger Petersen
PS: Wie ist das dennin anderen Ländern (Europa, USA) geregelt?
je südlicher desto weniger werden die Regeln beachtet. Ausser die
Regeln aus der Praxis. Paaaaast schooo :-D


Stefan
Willi Marquart
2007-07-23 09:05:27 UTC
Permalink
Post by Thomas Richter
Ich kann dir die genaue Stelle auch nicht nennen aber nach VDE muessen
Netz und Kleinspannung halt sicher getrennt sein. Das geht durch 1 cm
Abstand oder durch einen Trennsteg. Eine weitere praktikable Lösung
ist es ein Leerrohr in den Kanal zu legen falls man dort keinen
Trennsteg mehr montieren kann.
Leider kann ich heute meinen Kollegen, der bei unserer
Meisterausbildung für VDE zuständig ist, nicht erreichen. Also hab ich
mich mal selber umgeschaut und in der VDE 0100 Teil 520 folgendes
gefunden:
-------------------------------cut-----------------------------------
528.1 Nähe zu elektrischen Anlagen

528.1.1 Stromkreise mit Spannungen der Spannungsbereiche I und II
dürfen nicht in derselben Kabel und Leitungsanlage verlegt sein, es
sei denn, eine der folgenden Maßnahmen wird angewendet:

- jedes Kabel/jede Leitung ist entsprechend der höchsten vorkommenden
Spannung isoliert; oder

- jeder Leiter eines mehradrigen Kabels/einer mehradrigen Leitung ist
für die höchste in dem Kabel/der Leitung vorkommende Spannung
isoliert; oder

- die Kabel/Leitungen sind entsprechend ihrer Bemessungsspannung
isoliert und in getrennten Abschnitten eines geschlossenen oder zu
öffnenden Elektroinstallationskanals verlegt; oder

- die Kabel/Leitungen sind in einer Kabelwanne angeordnet, bei der
physikalische Trennung durch eine Zwischenwand gegeben ist; oder

- es werden getrennte Elektroinstallationsrohre, zu öffnende
Elektroinstallationskanäle oder getrennte Kanäle/Profile verwendet.
-----------------------------cut------------------------------------

Das könnte man so interpretieren, dass die Netzwerksleitung für
mindestens 230 V Betriebsspannung ausgelegt sein müsste, um ohne
Trennsteg neben die Niederspannungsleitung gelegt werden zu dürfen.
Die Netzwerkleitungen sind aber üblicherweise nur für 125 V ausgelegt.
Damit hättest Du Recht, aber ich werde das bei Gelegenheit noch mal
mit unserem VDE-Pabst klären :-).

Gruß Willi
Jochen May
2007-07-22 15:29:48 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Thomas Wildgruber
Gibt es Stromkabel, welche besonders geschrirmt sind oder vielleicht
irgendwelche speziellen Schläuche in die man die Stromkabel einzieht, um
Störungen auf den Datenleitungen zu verhindern oder zu minimieren?
Wir setzen bei uns in der Firma teilweise 3x1,5G mit Schirm als Zuleitung
ein.
z.B:
http://www.lappkabel.de/datasheets/DB1022802DE.pdf

Gruß
Jochen
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